Schritt für Schritt zur inneren Stabilität: Was du für dein Nervensystem tun kannst

Wenn du zu viel auf einmal veränderst – meldet sich dein Körper

In den letzten 21 Tagen habe ich an einer Challenge teilgenommen, bei der es darum ging, die wichtigsten Lebensbereiche bewusst anzuschauen und für die Zukunft neu auszurichten: Gesundheit, Beruf, Beziehungen, Spiritualität und persönliche Entwicklung.

Die Challenge forderte mich auf, zu schauen, wo in meinem Leben vielleicht noch Ungleichgewicht herrscht – und was mehr in Balance kommen darf.

Ich ging voller Elan in diese Erfahrung. Klingt doch super – ein bisschen Ordnung schaffen, innere Klarheit gewinnen, vielleicht sogar neue Impulse setzen.

Doch was dann kam, hat mich regelrecht überrannt.

Schon nach wenigen Tagen hatte ich massive Schmerzen – Ischias, rechte Seite. Sitzen? Kaum möglich. Schlafen? Nur noch mit Unterbrechungen.

Zunächst war ich verwirrt, konnte es nicht sofort einordnen. Aber dann, an Tag 3 oder 4, stieß ich auf diese eine Aufgabe:

„Schau dir ehrlich an, welcher Lebensbereich bei dir gerade nicht im Reinen ist.“

Ich dachte nach – und zack! Da war die Antwort. Und da war der Schmerz.

Isabelle Weiser am Bach für Kneipp Hydrotherapie Anwendungen

 

Was mein Nervensystem mir klarmachen wollte 

Es war ein Aha-Moment, der sich tief in mir festsetzte. Ich hatte es die ganze Zeit ignoriert: Mein Nervensystem war völlig überlastet.

Und ich weiß, es klingt vielleicht überraschend, aber der Schmerz, den ich fühlte, war nicht einfach nur ein körperliches Symptom. Es war das Signal meines Körpers, dass ich etwas völlig vernachlässigt hatte – meine innere Balance, die Balance meines Nervensystems.

Ich hatte vor einem dreiviertel Jahr mein Geschäft geschlossen nach 35 Jahren, beruflich völlig neu angefangen, viele alte Strukturen hinter mir gelassen und neue aufgebaut. Das waren riesige Veränderungen – und das alles auf einmal.

Gerade mir passierte so etwas, wo ich doch meinen Kundinnen immer sage: Mach einen Schritt nach dem anderen. Veränderung braucht Zeit!

Natürlich dachte ich, ich sei reflektiert genug, dass ich mit all dem umgehen könnte. Aber was mir nicht bewusst war: Die wahre Frage ist nicht, ob du den Wandel verstehst, sondern ob dein Körper und dein Nervensystem bereit sind, ihm zu folgen.

Denn irgendwann stößt man an die Grenze, an der nichts mehr funktioniert. Und dann gibt es kein „weiter so“.

 

Der Körper ist nicht dein Feind – er ist dein Gradmesser

Der Schmerz war nicht das Problem. Er war das Signal.

Er zeigte mir, dass ich die Veränderung zu schnell wollte. Dass mein Nervensystem nicht so schnell mit mir mithalten konnte, wie ich es mir gewünscht hatte. Und es war ein dringender Hinweis: Etwas in meinem System ist überlastet, es braucht Zeit.

Ich wusste, dass ich mit mehr Achtsamkeit und klareren Strukturen weitermachen musste. Aber es ging nicht nur darum, ein paar nette Morgenrituale zu integrieren oder die Arbeit mit einer besseren To-Do-Liste anzugehen.

Es ging ums Nervensystem – das Fundament unserer Resilienz.

Das Nervensystem ist der Steuerungskreis unseres ganzen Körpers. Wenn es überlastet ist, ist das wie ein Computer, der überhitzt und einfriert. Wenn es sich in einem ständigen Zustand der Überreizung oder des Alarmzustands befindet, dann funktioniert nichts mehr richtig.

Wir treffen keine klaren Entscheidungen, stecken fest und werden handlungsunfähig. Aber hier kommt die gute Nachricht: Es ist möglich, das zu ändern. Dir dessen bewusst zu werden, ist der erste Schritt dazu.

 
Wassertreten
 
 

Veränderung funktioniert nicht im Ausnahmezustand

Wie oft haben wir das Gefühl, wir müssten unser Leben auf einen Schlag umkrempeln, uns von allem alten Ballast befreien und unser gesamtes System auf Null setzen?

Es klingt verlockend, doch genau das führt uns ins Verderben – zumindest, was unser Nervensystem betrifft.

Wenn dein Nervensystem dauerhaft im Alarmzustand ist, wirst du feststellen:

  • Du triffst keine klaren Entscheidungen.

  • Du bleibst in alten Mustern stecken.

  • Du versuchst, etwas zu verändern

  • aber jedes Mal fällst du wieder zurück.

  • Oder du gibst nach wenigen Tagen auf und fühlst dich wieder festgefahren.

Die Ursache für diese Schwierigkeiten liegt nicht an dir, sondern daran, dass du dein System zu sehr überlastest. Das war auch meine Erkenntnis, als ich in die Challenge eintrat: Zu viele Veränderungen auf einmal – das ist einfach zu viel für dein Nervensystem.

Schon als ich mir dessen Bewusst geworden bin, ging es mir spürbar besser. Nicht das der Schmerz weg war, sondern ich fühlte mich viel freier.

Wie du dein Nervensystem Schritt für Schritt stabilisierst

Nachdem ich erkannt hatte, dass mein Nervensystem der wahre Schlüssel für die Herausforderungen war, die ich erlebte, wurde mir klar, dass es nicht nur um das Aufbrechen alter Gewohnheiten ging, sondern auch um langsame und achtsame Veränderung.

Wenn du dein Nervensystem stabilisieren möchtest, gibt es keine schnellen Lösungen. Die Veränderungen müssen in kleinen, gut dosierten Schritten geschehen. Warum?

Weil unser Nervensystem, das sowohl unsere körperlichen als auch unsere emotionalen Reaktionen steuert, keine sofortige Anpassung verträgt. Ein hektisches, zu schnelles Umdenken könnte mehr schaden als nützen. Es könnte dich in einen Überlebensmodus versetzen, statt in den Zustand der Heilung und Selbstregulation.

Schritt für Schritt bedeutet, dass du dir die Zeit nimmst, mit kleinen, aber wirkungsvollen Übungen deine innere Stabilität zurückzugewinnen. Es ist wie ein Reset für deinen Körper und Geist. Du beginnst, zu fühlen, wo du angespannt bist und lernst, was dich innerlich belastet. Es geht darum, dir bewusst zu werden, was wirklich anstrengend für dein System ist und mit welchen einfachen Handlungen du mehr Ruhe und Balance finden kannst.

Es gibt viele kleine Veränderungen, die du ausprobieren kannst, um dein Nervensystem ins Gleichgewicht zu bringen:

  1. Atemübungen: Sie können deinen Geist sofort beruhigen und das Nervensystem in einen entspannten Zustand versetzen.

  2. Bewegung im Alltag: Sanfte Bewegung wie Spaziergänge in der Natur oder Yoga kann helfen, den Körper zu entspannen und das Nervensystem zu regulieren.

  3. Wasseranwendungen: Sie sind eine einfache, aber sehr effektive Methode, um das Nervensystem zu beruhigen. Kaltes und warmes Wasser, Wechselbäder oder Fußbäder können deine Stressresistenz steigern und das vegetative Nervensystem in Balance bringen.

  4. Schlaf und Ruhephasen: Gönn dir regelmäßige Pausen und ausreichenden Schlaf. Dein Körper braucht Zeit zur Regeneration, um sich von den täglichen Belastungen zu erholen.

Es ist wichtig, zu akzeptieren, dass Veränderung Zeit braucht. Du musst nicht alles auf einmal ändern. Die wahre Stabilität kommt dann, wenn du dir erlaubst, Schritt für Schritt voranzugehen, ohne Druck und ohne das Gefühl, sofort alles erreichen zu müssen.

Fazit: Der Weg zur inneren Stabilität

Es ist ganz normal, dass unser Nervensystem auf die Vielzahl an Anforderungen in unserem Leben reagiert – mit Stress, Anspannung und manchmal auch mit körperlichen Symptomen. Was wir oft übersehen, ist die tiefgreifende Verbindung zwischen innerer Ruhe und äußerem Handeln.

Nur wenn du deinem Körper und deinem Nervensystem die nötige Ruhe und Stabilität gibst, kann auch dein Geist in die Balance kommen.

Ich habe in den letzten Wochen viele wertvolle Lektionen gelernt, und eine davon ist, dass Veränderung nicht erzwungen werden kann. Sie kommt dann, wenn wir unserem Nervensystem die Zeit und die Bedingungen geben, die es braucht, um sich anzupassen.

Du musst nicht alles sofort ändern. Es geht um die kleinen Schritte, die dich in den richtigen Zustand versetzen, um langfristig in deiner Mitte zu bleiben.

Und genau aus dieser Erkenntnis heraus habe ich ein Programm entwickelt, das dir hilft, dein Nervensystem sanft und gezielt zu stabilisieren.

Es ist kein Programm, das dich antreibt oder dir sagt, wie du zu „funktionieren“ hast. Vielmehr ist es ein Raum, in dem du dich selbst an den ersten Stellen der Veränderung beginnst.

Es sind kleine, leicht machbare Übungen, die aber mit nachhaltiger Wirkung auf dein Nervensystem und deine Resilienz wirken und die du fast überall in deinen Alltag integrieren kannst.

Wenn du mehr dazu wissen willst klicke hier oder schreib mir eine E-Mail.

Indem du diesen Prozess achtsam gehst, wirst du spüren, wie dein Nervensystem sich allmählich stabilisiert und du von innen heraus mehr Kraft gewinnst. Auch wenn es anfangs herausfordernd sein kann, wirst du in diesen Momenten erkennen, dass echte Veränderung möglich ist.

Herzlich Isabelle